Kommt ein neues Buch auf den Markt, dann folgt kurz darauf auch die Buchvorstellung – die allererste Lesung, der Moment in dem ich das neue Werk zum ersten Mal meiner jungen Leserschaft präsentiere.
Also, Eines gleich vorweg, das Lampenfieber vor einer Erstlesung ist stets mein Begleiter, aber mindestens so groß ist die Vorfreude! Das Basteln und Vorbereiten an der zum Buch gehörigen Lesung, empfinde ich als Genuss. Was könnte den Kindern gefallen? Wie kann das Thema mit allen Sinnen erarbeitet werden? Da klimpert und klingt es im Haus, das richtige Klanginstrument will schließlich auch gefunden werden! Die Kästen werden nach Krimskrams durchforstet, den ich für meine Lesung gebrauchen könnte. Und dann gibt es da noch eine ganze Galerie an lustigen Handpuppen, die liebevoll und passend zum Thema mit Dialogen ausgestattet wird.
Wenn sich dann bei der Lesung irgendwann das Lampenfieber aus dem Staub macht und die Kinder neugierig der Geschichte lauschen, kommt der Moment, in dem ich vor Freude aufspringen und im Raum herum hopsen könnte. “Oh wie schön!”, denke ich. “Wieder ist eine Idee in einem neuen Buch gelandet! Lustige Illustrationen haben sie zum Leben erweckt, und den Kindern gefällt, was sie hören und sehen!”
Ein wenig ist es so, als ob sich ein Teil meiner Gedanken und Gefühle durch das neue Buch ein Schlupfloch nach draußen gesucht hätte, liebevoll und fröhlich empfangen vom besten Publikum, das man sich nur wünschen kann – den Kindern.
Und nach so einer Lesung? Da lege ich gern die Beine hoch und lasse die Facetten der vergangenen Stunde genüsslich Revue passieren. Dem Hochgefühl weicht meist große Zufriedenheit. Dann fühlt es sich nämlich so an, als ob sich ein Kreis geschlossen hätte. Von der ersten Idee, über das Verlagsgespräch, dem Text zur Geschichte, der letztendlich, geschmückt mit netten Illustrationen, in einem neuen Buch gelandet ist und auf die Reise geschickt wurde.